Wie sinnvoll ist die Entfernung von Ohrenschmalz?

2 Minuten | Letztes Update: 04. Februar 2016

Wie wir bereits in unserem Artikel zum Thema Was ist Ohrenschmalz? gezeigt haben, ist das Cerumen Teil des Selbstreinigungssystems unseres Körpers. Es erfüllt außerdem eine wichtige Schutzfunktion, um Bakterien und kleine Tiere vom Gehörgang fernzuhalten. Das Eindringen von Fremdkörpern wird somit verhindert.

Aufgrund dieser Funktionen stellt sich die Frage, ob man Ohrenschmalz überhaupt entfernen sollte. Handelt es sich hierbei vielleicht sogar nur um einen modischen Trend? Das Schamhaar erfüllte vor einigen tausend Jahren schließlich auch noch eine wärmende Funktion – heutzutage stört es eher und wird entfernt.

Wir sind der Frage nachgegangen, ob es sinnvoll oder sogar gefährlich ist, wenn man sein Ohrenschmalz entfernen lässt. Die Antwort erhalten Sie im folgenden Artikel. 

Gesundheit vs. Sauberkeit

Wir müssen wohl kaum erwähnen, dass vielen Menschen die Pflege ihres Körpers wichtiger ist, als ihre Gesundheit. Hochhackige Schuhe, das Korsett, gezupfte Augenbrauen und die Entfernung von Hornhaut haben allesamt keinen positiven Effekt auf die Gesundheit. Im Gegenteil: Sie wirken sich allerhöchstens negativ aus.

So ähnlich ist es auch mit Ohrenschmalz. Es schadet nicht, wird jedoch häufig entfernt, da es als unhygienisch gilt und in unserer Gesellschaft verpönt ist. Die Reinigung der äußeren Ohrmuschel gehört dabei zum Pflichtprogramm, der Gehörgang selbst wird hingegen nur bei sehr körperbewussten Menschen regelmäßig gesäubert.

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Überproduktion und Ohrenschmalzpfropfen

Natürlich gibt es auch Menschen, die zu einer Überproduktion von Ohrenschmalz neigen. Bei ihnen quellen die gelb-bräunlichen Klumpen regelmäßig aus den Ohren heraus und sehen dabei äußerst unappetitlich aus. In solchen Fällen lohnt sich die regelmäßige Reinigung des Gehörganges unserer Meinung nach definitiv.  

Wer erstmalig unter einem Ohrenschmalzpfropfen leidet, der muss sich ebenfalls einer professionellen Ohrenreinigung unterziehen oder selbst versuchen, den Pfropfen zu entfernen.

Wer jedoch einmal unter einem solchen Pfropfen gelitten hat, der wird sich in Zukunft mit Sicherheit besser um die Sauberkeit seines Gehörganges kümmern. Schließlich möchte man verhindern, dass sich wieder ein solcher Cerumenpfropfen bildet.

Sonderfall: Benutzer von Hörgeräten

Einen Sonderfall stellen Benutzer von Hörgeräten dar. Bei Hörgeräten handelt es sich meist um spezielle Sonderanfertigungen, die haargenau an den Gehörgang des Benutzers angepasst wurden. Das führt dazu, dass Ohrenschmalz beim Einsetzen in den Gehörgang hineingeschoben wird. Von Zeit zu Zeit kann es daher bei Hörgerätbenutzern zur Bildung eines Ohrenschmalzpfropfens kommen.

Aus diesem Grund müssen Menschen, die Hörgeräte benutzen, besonders auf die Sauberkeit ihrer Ohren achten. Die regelmäßige Entfernung des Ohrenschmalzes macht in diesem Fall also durchaus Sinn und ist erstrebenswert.

Sauberkeit: Die Menge macht das Gift

Macht die Entfernung von Ohrenschmalz in der äußeren Ohrmuschel Sinn? Definitiv. Macht die Entfernung eines Ohrenschmalzpfropfens Sinn? Ebenso. Macht es Sinn, den Gehörgang sauber zu halten, wenn man zur Überproduktion neigt? Auch das ist der Fall.

Macht es hingegen Sinn, den Gehörgang täglich komplett auszuspülen? Nein!

Was wir damit sagen möchten: Eine gewisse Sauberkeit macht aus verschiedenen Gründen Sinn. Man sollte es allerdings nicht übertreiben. Wer täglich zur Ohrenspülung greift, der schadet seiner Gesundheit auf Dauer.

Fazit: Ohrenschmalz entfernen macht Sinn

Zwar wohnt unserem Ohrenschmalz eine Schutzfunktion inne, jedoch macht die Entfernung in vielen Fällen Sinn. Die Gründe sind dabei vielfältig: Eitelkeit, der gesellschaftliche Druck zur Sauberkeit, Überproduktion von Ohrenschmalz, Präventivmaßnahmen gegen die Bildung von Ohrenschmalzpfropfen und die Benutzung von Hörgeräten sprechen alle für die regelmäßige Entfernung von Ohrenschmalz. Man sollte es eben nur nicht übertreiben.

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