Otoskop – Zur Untersuchung von Gehörgang & Trommelfell

Das Otoskop kennen die meisten Leser sicherlich nur noch aus ihrer Kindheit, in der sie aufgrund von Routineuntersuchungen regelmäßig beim HNO-Arzt gesessen haben. Normalerweise kommt man im späteren Leben erst wieder mit Otoskopen in Kontakt, wenn man ein Hörgerät benötigt.
Bei einem Otoskop handelt es sich um ein Gerät, das verwendet wird, um den äußeren Gehörgang und das Trommelfell zu untersuchen. Solche Geräte werden in der Medizin mittlerweile seit weit über 150 Jahren verwendet.
Zwar kann man mit einem Otoskop keinen Ohrenschmalz entfernen, allerdings eignen sich die Geräte gut zur Bestandsaufnahme. Wenn man beispielsweise Probleme beim Hören hat, kann man mit dem Otoskop überprüfen, ob diese auf zu viel Ohrenschmalz im Gehörgang zurückgeführt werden können. Grundsätzlich lassen sich mit einem Otoskop sämtliche Probleme im Gehörgang diagnostizieren.
Inhaltsverzeichnis
Woraus besteht ein Otoskop?
Klassische Otoskope sind relativ simple medizinische Geräte, die aus den folgenden Komponenten bestehen:
- Handgriff, um das Otoskop zu fassen
- Batterie oder Akku als Energiequelle
- Lichtquelle, damit man im dunklen Gehörgang etwas sieht
- Vergrößerung zur verbesserten Problemerkennung
- Ohrtrichter, der zur Einführung ins Ohr dient
Natürlich gibt es heutzutage noch weitaus modernere Geräte, die beispielsweise eine Kaltlichtquelle verwenden und das Bild direkt auf einen Monitor übertragen können. Auf diese Weise lassen sich der Gehörgang und das Trommelfell noch detaillierter betrachten. Außerdem können Fotos von Auffälligkeiten gemacht werden, die während der weiteren Behandlung verwendet werden können.
Letzte Aktualisierung am 22.05.2023 um 07:11 Uhr. Alle Links in dieser Box sind Affiliate-Links. Bildquelle: Bilder von der Amazon Product Advertising API.
Welche Probleme können mit Otoskopen diagnostiziert werden?
Zuallererst müssen wir an dieser Stelle natürlich festsitzendes Ohrenschmalz erwähnen, das beispielsweise mit Wattestäbchen so tief in den Gehörgang hineingeschoben wurde, dass man es mit normalen Mitteln gar nicht mehr entfernen kann. In solchen Fällen hilft nur noch ein Arztbesuch.
Des Weiteren gibt es zahlreiche Erkrankungen, bei denen man einen Blick ins Ohr werfen muss. Angeführt wird die Liste der Krankheiten mit Sicherheit von Entzündungen bestimmter Teile des Ohrs. Auch Risse im Trommelfell und Verformungen des Gehörgangs können so erkannt werden.
Außerdem kann es passieren, dass Fremdkörper ins Ohr gelangt sind. Zu erwähnen sind an dieser Stelle hauptsächlich Parasiten, kleine Insekten und sonstige Fremdkörper.
Auch Hörgeräteakustiker nutzen Otoskope, um sich die Beschaffenheit des Ohres näher anzuschauen. Schließlich muss das Hörgerät später passgenau sitzen und darf nicht alle paar Minuten herausfallen.
Reicht nicht ein einfacher Blick in die Ohren?
Wenn das Problem im Ohr etwas tiefer sitzt, dann reicht ein kurzer Blick ohne spezielle Instrumente oftmals nicht aus. Die Strukturen der Ohrmuschel und die Haare, die aus hygienischen Gründen in den Ohren wachsen, versperren nämlich die Sicht. Bei einem detaillierten Blick ins Innere des Gehörganges ist ein Otoskop deshalb unerlässlich.
Wie wird eine Otoskopie durchgeführt?
Für eine Otoskopie sind grundsätzlich zwei Personen notwendig, da man diese – selbst beim besten Willen – nicht in Eigenregie durchführen kann.
Hat man eine zweite Person gefunden, führt diese das Otoskop vorsichtig in den Gehörgang ein und wirft einen Blick ins Ohr. Die Betonung liegt hierbei auf vorsichtig, da die inneren Bestandteile des Ohres äußerst empfindlich sind. Man erhält bei der Otoskopie eine deutlich bessere Übersicht, wenn man die Ohrmuschel schräg nach oben in Richtung Hinterkopf zieht.
Sollte das verwendete Otoskop über keine integrierte Lichtquelle verfügen, muss man mit externen Lichtquellen nachhelfen.
Die zu behandelnde Person sollte sich während der Otoskopie natürlich ruhig verhalten, damit diese schneller vonstattengehen und es zu keinen Verletzungen aufgrund ruckartiger Bewegungen kommen kann.
Birgt die Otoskopie Gefahren?
Sofern man das Otoskop nicht mit aller Gewalt in den Gehörgang hineinstößt, kommt es während der Behandlung grundsätzlich zu keinen Komplikationen. Wenn der Patient unter einer Entzündung leidet, dann kann es natürlich passieren, dass die Otoskopie Schmerzen verursacht, wenn das Otoskop mit den betroffenen Stellen in Berührung kommt.
Wer hat das Otoskop erfunden?
Wie wir bereits erwähnt haben, gibt es das Otoskop bereits seit über 150 Jahren. Als Erfinder gilt der französische Mediziner Jean-Pierre Bonnafont, der das Otoskop in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelt hat.
Bekannt gemacht wurde das medizinische Gerät allerdings erst im Jahre 1860 vom Arzt Anton Friedrich von Tröltsch, der gleichzeitig Professor für Ohrenheilkunde an der Universität Würzburg war.
Heutzutage verwenden HNO-Ärzte und Hörgeräteakustiker meist hochmoderne Otoskope inklusive zahlreicher Vergrößerungsmöglichkeiten und effektiver Beleuchtung. Auch die zu Anfang erwähnte Videootoskopie ist eine Möglichkeit und wird als Maß aller Dinge im Bereich der Otoskopie angesehen.
Fazit: Otoskope sind wertvolle Diagnoseinstrumente
Ein Otoskop kann eine wertvolle Anschaffung für Privatanwender sein – insbesondere dann, wenn man kleine Kinder oder häufige Probleme mit Ohrenschmalz hat. Mit einem eigenen Otoskop kann man in vielen Fällen eine eigene Diagnose stellen und das Problem selbst behandeln. Diese Vorgehensweise macht natürlich nur dann Sinn, wenn man auch wirklich Ahnung von der Materie hat.
Im Zweifelsfall sollte man immer den Hausarzt oder einen speziellen HNO-Arzt aufsuchen. Sicher ist sicher – vor allem, wenn es um kleine Kinder geht.
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