Was ist Ohrenschmalz überhaupt?

Ohrenschmalz ist ein wichtiger Teil des Selbstreinigungssystems des Körpers. Es wird von allen Säugetieren auf der Erde produziert und äußert sich in Form von gelb-bräunlichen Klumpen im Gehörgang. Ohrenschmalz wird im Fachjargon auch als Cerumen bezeichnet.
Es handelt sich dabei um eine Absonderung der Ohrenschmalzdrüsen (Glandulae ceruminosae), die vor allem mit den Adjektiven fettig und bitter bezeichnet werden kann. Die Ohrenschmalzdrüsen befinden sich im äußeren Gehörgang und stellen eine modifizierte Schweißdrüse dar.
Inhaltsverzeichnis
Welche Funktion erfüllt Ohrenschmalz im Körper?
Ohrenschmalz sorgt prinzipiell dafür, dass die verschiedenen Teile des Ohrs gut befeuchtet bleiben und dient gleichzeitig als Schutz vor äußeren Umwelteinflüssen.
Im Cerumen werden Staub, Schmutz, abgestorbene Hautzellen und andere Fremdstoffe gebunden und können somit nicht ins Innere des Organismus gelangen.
Des Weiteren enthält Ohrenschmalz Lysozym. Hierbei handelt es sich um ein antibakterielles Enzym, das zum Immunsystem gehört. Mit Hilfe dieses Enzyms werden Bakterien und kleine Tiere davon abgehalten, in den Gehörgang zu kriechen.
Wenn man bei der Ohrenreinigung zu penibel ist, kann es zu Ohrenschmerzen kommen, da dem Körper das nötige Cerumen fehlt.
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Welche Inhaltsstoffe sind enthalten?
Bisher hat man weit über 1.000 verschiedene Substanzen im Ohrenschmalz identifizieren können. Tendenz steigend. Zum größten Teil besteht Cerumen allerdings aus den folgenden Stoffen:
- Cholesterin
- Cholesterinester
- Freie Fettsäuren
- Hydroxycarbonsäuren
- Kohlenwasserstoffe
- Squalen
- Triglyceride
- Carbonsäureester
Der Einfluss der Gene
Die meisten Menschen wissen gar nicht, dass die Gene die Produktion von zwei verschiedenen Arten von Ohrenschmalz hervorrufen können: Die feuchte und die trockene Form.
Bei der feuchten Form handelt es sich um die genetisch dominante Form. Sie enthält einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Wenn man feuchtes Ohrenschmalz hat, dann ist dieses ölig-klebrig und von der Farbe her gelblich bis dunkelbraun.
Die trockene Form kommt hingegen im deutschsprachigen Raum eher selten vor, da diese rezessiv ist. Sie enthält einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren. Dadurch färbt sich das Schmalz eher weißlich.
In Europa und in Afrika liegt der Anteil der trockenen Form lediglich bei circa 3%. In Ostasien haben hingegen 80 bis 95% der Bevölkerung ein weißliches Cerumen. Bei der Verteilung verhält es sich ähnlich wie mit den Enzymen für den Abbau von Alkohol oder Laktose. Im Rest der Welt spalten die beiden Formen die Bevölkerung ungefähr in zwei gleichgroße Lager.
Ohrenschmalz ist nützlich – wieso sollte man es entfernen?
Wenn Sie den Artikel bis hierhin gelesen haben, dann werden Sie sich sicherlich fragen, wieso man Ohrenschmalz entfernen sollte. Mit diesem Gedanken haben Sie vollkommen Recht!
Wenn Cerumen in einem gesunden Maße produziert wird, sollte man lediglich das Cerumen entfernen, das äußerlich sichtbar ist. Auf diese Weise bleibt die Schutzfunktion erhalten und man wird von der Gesellschaft nicht kritisiert, weil das Cerumen aus den Ohren herausquillt. Das gilt hier hierzulande schließlich als unhygienisch und eklig.
Das wahre Problem ist die Überproduktion
Es gibt jedoch auch Menschen, die zu einer Überproduktion neigen. In solchen Fällen kann es passieren, dass das Cerumen die Ohren völlig verschließt und es zu einer temporären Schwerhörigkeit kommt. Der Gehörgang wird in solchen Fällen von sogenannten Ohrenschmalzpfropfen verschlossen. Ist dies der Fall, besteht Handlungsbedarf und man sollte das Ohrenschmalz entfernen.
Die Entfernung von Ohrenschmalz spielt jedoch nicht nur bei solchen Menschen eine Rolle, die zu Überproduktion neigen. Viele Menschen sorgen ohne Absicht dafür, dass sich ein Ceruminalpropf bildet, indem sie beispielsweise Wattestäbchen benutzen. Sie schieben das Ohrenschmalz dadurch immer weiter in den Gehörgang hinein, bis dieser komplett verstopft ist.
Zur Entfernung von Ohrenschmalzpfropfen empfehlen wir entweder die Methoden, die wir auf unserer Website vorgestellt haben, oder einen Besuch beim HNO-Arzt.
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